Der Kasseler Bachchor e.V. wurde 1977 gegründet und hat sich zur Aufgabe gestellt, die Chormusik im nordhessischen Raum zu fördern und singbegeisterten Menschen Gelegenheit zu geben, bekannte und weniger bekannte Chorwerke verschiedener Epochen aufzuführen.

Momentan werden diese Aufführungen in zeitlich überschaubaren und intensiven Probenphasen vornehmlich an Wochenenden vorbereitet. Damit sollen auch Sängerinnen und Sänger angesprochen werden, denen eine regelmäßige wöchentliche Probenarbeit nicht möglich ist.


Unser aktuelles Projekt

Mit Chormusik von Joseph Haydn (1732-1809) verbinden vermutlich die meisten Menschen seine beiden großen Oratorien „Die Schöpfung“ (1798) und „Die Jahreszeiten“ (1801). Im Zentrum von Haydns Schaffen stand jedoch die Instrumentalmusik und Opernwerke. Aber auch in der Kirchenmusik sind dem Österreicher gewichtige Beiträge zu verdanken, schrieb er doch über ein Dutzend lateinische Messen sowie Motetten und Offertorien, Te-Deum-Vertonungen, die „Sieben Worte des Erlösers am Kreuze“ und eben ein Stabat Mater.

Dieses 1767 entstandene Stabat Mater war Joseph Haydns erstes größeres kirchenmusikalisches Werk, welches er im empfindsamen Stil komponierte. Die erste öffentliche Aufführung fand im Jahr 1771 in Wien unter seiner Leitung statt. Das Werk verbreitete sich schnell und wurde vielfach abgeschrieben und aufgeführt, sowohl als liturgisches Stück in Passionsgottesdiensten als auch in Konzerten mit geistlicher Musik. Es begründete Haydns Ruf als führender Vokalkomponist seiner Zeit. Das Stabat Mater hat eine mittelalterliche Sequenz als Textgrundlage, in der die Schmerzen von Jesu Mutter unter dem Kreuz thematisiert werden. Ausdrucksvolle Arien, Duette und Chöre malen den Text mit unterschiedlichen musikalischen Mitteln aus.

Es lässt sich mit Haydns Stabat Mater ein Bezug zu dem bei Hamburg geborenen Johann Adolf Hasse (1699-1783) herstellen, der damals jahrzehntelang der europaweit gefeierte Star der italienischen Oper und als Komponist unbestritten das Idol der Epoche des Spätbarock war. Es gibt kaum einen Komponisten geistlicher Werke, der zu Lebzeiten so populär war, aber nach seinem Tod fast in Vergessenheit geriet (außer vielleicht Niccolò Jommelli, dessen Requiem der Kasseler Bachchor in seinem letzten Konzert zu Gehör brachte). Heutzutage ist Hasse noch als Opernkomponist bekannt. …Haydn schrieb also an den Sekretär seines Dienstherrn Esterházy, „er habe sein Stabat Mater an den weltberühmten Hasse geschickt, der das Werk mit unaussprechlichem Lob ehrte und sich nichts anderes wünschte, als es mit guten Spielern zu hören, die es zur Aufführung unbedingt erfordert“.

Von Johann Adolf Hasse kommt im Konzert sein Miserere in c-Moll zur Aufführung. Die Erstfassung der Psalmvertonung hatte Hasse 1735 für die Mädchenschule des Ospedale degl’Incurabili in Venedig geschrieben, also ausschließlich für Frauenstimmen. Die Bearbeitung für gemischten Chor stammt aus seiner Dresdener Zeit. Seine Musik stand dabei von Beginn an im Zeichen des Neuen: entfernt vom Zeitgenossen Bach, fast schon Spuren legend für Mozart.

Hasse ging alsbald nach Italien und dort nach Neapel, um bei Alessandro Scarlatti die zeitgenössische Oper zu lernen. Die Reisen führten ihn unter anderem nach Venedig. Dort heiratete er 1730 die berühmte Mezzosopranistin Faustina Bordoni. 1731 stellte sich das Ehepaar Hasse in Dresden mit der überaus erfolgreichen Oper Cleofide vor. Darauf erhielt Hasse die frei gewordene Stelle des Hofkapellmeisters, um die sich auch J.S. Bach beworben hatte. In den folgenden knapp 30 Jahren, bis 1760 brachte Hasse das höfische Musikleben in Sachsen zu höchster Blüte. Die Dresdner Hofkapelle wurde zu einem der besten Orchester Europas. Hasses Opern, Intermezzi, Messen und Oratorien wurden in ganz Europa aufgeführt. Auf Pferden und in Kutschen wurde seit Jahrhunderten genetzwerkt und auf höfische und musikalische Weise die Grundfeste unserer europäischen Union gebaut. So nannten die Italiener Johann Adolf Hasse „Il caro Sassone“, den „guten Sachsen“, hatte er doch fast 40 Jahre europäische Musikgeschichte geschrieben. Er starb 1783 in Venedig. Und der junge Mozart bekannte, dass er ebenso unsterblich werden wolle wie Händel und Hasse.

Das Konzert findet statt am 24. März 2024 um 17 Uhr in der Martinskirche in Kassel.
Eintritt 25 und 20€, Schüler/innen und Studierende 5€.
Informationen zum Kartenvorverkauf finden Sie hier.

Unsere Probenarbeit

Für unsere Aufführung am Sonntag, 24. März 2024 in der Martinskirche in Kassel beginnt am 20. Januar 2024 die Probenarbeit.

An folgenden Wochenenden finden Proben statt:
03. und 04. Februar 2024
17. und 18. Februar 2024
09. und 10. März 2024
21.-24. März 2024 – Konzertwochenende

Ort: Gemeindehaus St. Nikolaus von der Flüe, Kronenackerstraße 4, 34132 Kassel

Zusätzlich wird es mehrere Einzelstimmproben geben.
Den gesamten aktuellen Probenplan finden Sie hier.

Vorschau

Im Herbst erarbeiten wir das Requiem in d-Moll (KV 626) aus dem Jahr 1791 von Wolfgang Amadeus Mozart.

Für die Aufführung am 24. November 2024 in Kassel beginnen die Probenarbeiten am 7. September 2024.

An folgenden Wochenenden finden Proben statt:
07. und 08. September 2024
21. und 22. September 2024
26. und 27. Oktober 2024
09. und 10. November 2024
21.- 24. November– Konzertwochenende

Zusätzlich wird es mehrere Einzelstimmproben unter der Woche geben.
Den gesamten Probenplan finden Sie hier.

Mitsingen?

  • Sie haben eine gute Stimme.
  • Sie haben Chorerfahrung und sind an einer intensiven und differenzierten Erarbeitung der Werke interessiert.
  • Sie möchten in einem Laienchor mit hohem künstlerischem Anspruch mitsingen.
  • Und Sie wollen Menschen treffen, die das Singen und gemeinsame Musikerfahrung als wichtigen Teil Ihres Lebens begreifen.

Wir freuen uns über engagierte Sängerinnen und Sänger, die Lust haben, anspruchsvolle geistliche Chormusik aufzuführen.

Bei Interesse wenden Sie sich an unseren musikalischen Leiter Norbert Ternes – oder schauen Sie doch einfach mal bei einer Probe vorbei!

Informationen zum Mitsingen und zur Probenarbeit bei Norbert Ternes

Tel.: 0561 / 7055 5160
E-Mail: info@kasselerbachchor.de oder Ternes@kasselerbachchor.de